Heute gibt es mal wieder einen Beitrag, der so halb-persönlich wird. Halb deswegen, weil ich den Blog beruflich betreibe, er aber oft auch in mein Privatleben greift, denn ich schreibe grundsätzlich gern. Wie euch vielleicht aufgefallen ist, sind nun aber bereits über 2 Monate ohne einen neuen Blogartikel hier vergangen – eine völlig ungeplante und unfreiwillige Blogpause hielt Einzug.
Gründe für Blogpausen
Grund dafür waren viele Kundenaufträge (*freu*), (damit verbundene) Recherchearbeiten rund um verschiedenste Gesetzesänderungen und Urteile und nicht wenig war auch im Privatleben zu bewältigen, so dass ich oftmals abends schlichtweg nicht mehr die Energie aufbringen konnte und wollte, um mich noch um meinen Blog zu kümmern.
Aber eine Blogpause kann auch aus ganz anderen Gründen entstehen, z.B. durch:
- Urlaub
- Krankheit
- Ausfall des Internets
- Umzug
- berufliche Neuorientierung
- und vieles andere mehr
Du siehst, es gibt viele Gründe, warum ein Blog mal pausieren kann, das hat nicht zwingend damit zu tun, dass der Blogbetreiber keine Themen findet oder keine Lust zu schreiben hat. In der Tat habe ich eine ganze Liste voller Artikel-Ideen und tatsächlich auch in der Zeit der Blogpause so einige Entwürfe schon begonnen.
Mir fehlte aber schlichtweg die Zeit, diese Artikel vernünftig auszuformulieren um sie in einem Zustand rausgeben zu können, mit dem ich zufrieden wäre. Ich möchte aber nun versuchen, wieder mehr Zeit für den Blog und meine Leser zu finden. Übrigens, wenn du eine Artikelidee oder eine Frage hast, dann schick sie mir doch gern per E-Mail 🙂
Bloggen ist Suchmaschinenoptimierung
Egal, warum es zu der Blogpause gekommen ist, wichtig ist, dass du wieder damit anfängst, denn Bloggen ist ein unheimlich mächtiges Marketing-Instrument und hilft dir nicht nur direkt beim Finden neuer Kunden und Geschäftspartner sondern ist auch ein wichtiger Baustein der Suchmaschinenoptimierung.
Suchmaschinen greifen regelmäßig Daten von Internetseiten ab (man nennt das auch „crawlen“) und schauen dann, ob es neue Inhalte auf der Seite gibt, neue Funktionen (responsives Design etwa oder eine Newsfeed-Funktion), wie häufig Besucher auf die Seite kommen, wie lange diese bleiben und wie sie sich auf der Seite verhalten.
Tauchen Besucher wiederkehrend auf der Seite auf und tauchen von einer zur anderen Unterseite bzw. von einem Blogartikel zum nächsten, erhalten die Suchmaschinen diese Informationen und werten die Internetseite insgesamt als interessanter als andere vergleichbare Seiten. (Weitere Tipps zur Suchmaschinenoptimierung findest du in meinem Artikel 6 Wege für mehr Besucher auf deiner Homepage).
Einen Blog auch nach einer längeren Pause also wieder aufleben zu lassen, macht durchaus Sinn. Doch wie genau stellt man sowas an? Wie fängt man wieder an zu bloggen?
Gründe für die Pause herausfinden und bearbeiten
Zuerst einmal ist es wichtig, dass du herausfindest, warum es zu der Blogpause gekommen ist. Manchmal sind es eben Ereignisse in unserem Umfeld, auf die wir wenig Einfluss haben. Hier hilft nur langfristig Artikel möglichst im Vorlauf zu planen.
Oder ist es vielleicht ein Einstellungsproblem oder eine Blockade, die zur Pause geführt hat? Dann solltest du hier erst einmal schauen, warum du blockierst und dir gegebenenfalls auch Hilfe bei einem Coach oder ähnlichem holen.
Gab es ein negatives Kommentar auf einen deiner Artikel oder bekommst du zu wenig Resonanz auf deine Artikel?
Vielleicht magst du auch schlichtweg das Design deiner Seite/deines Blogs nicht oder bist mit den Möglichkeiten und Funktionen des Blogs überfordert … an fast allem kann man arbeiten!
Lediglich, wenn du merkst, dass dir das Schreiben überhaupt nicht liegt und keinen Spaß macht, solltest du überlegen, ob du überhaupt den Blog wieder ins Leben rufst, oder dir nicht ein anderes Marketingmittel oder ein anderes Format suchst, um deine Expertenstellung zu beweisen.
Denn wenn die Artikel eher aus dem Hintergedanken heraus geschrieben werden, dass du dies „tun musst“, weil das gerade alle machen, weil das dazu gehört oder oder oder… immer dann, wenn du etwas tun musst, was du eigentlich nicht willst, wird man das als aufmerksamer Leser merken. Und mit aus Lustlosigkeit und Frust geschriebenen Artikeln gewinnst du keinen Blumentopf.
Wenn es also daran hapert, dass du das Schreiben an sich nicht magst, dann solltest du schauen, ob du dich vielleicht mal an einem Podcast oder Videos versuchst.
Auch mit diesen können gute Erfolge bei den Suchmaschinen erzeugt werden. Soll es bei einem geschriebenen Blog bleiben, hast du immer noch die Möglichkeit, das Schreiben selbst abzugeben, um wieder den Anschluss zu bekommen.
Hier kannst du entweder stichpunktartig den Artikel schreiben und an ein professionelles Schreibbüro abgeben oder du sprichst die Artikel in eine Audio-Datei und lässt sie transkribieren.
Ich würde eher zur zweiten Möglichkeit tendieren, da die erste Möglichkeit evtl. dazu führt, dass du an Authentizität verlierst, wenn der Schreibstil nicht zu dir passt – sowas merken deine Kunden nämlich spätestens dann, wenn sie dich real kennen lernen.
Aber es gibt auch gute Texter, die sich gut mit dir und deinem Stil identifizieren können und auch aus deinen Stichpunkten wunderbare Artikel schreiben.
Allerdings solltest du hier bei Fachartikeln abschließend unbedingt noch einmal drüber lesen, um sicher zu gehen, dass der Texter aus deinen Stichpunkten tatsächlich einen fachlich korrekten Text geschrieben hat, denn du kannst bei Textern meist nicht voraussetzen, dass sie über dein Fachwissen verfügen oder deine Ansichten zu bestimmten Themen teilen.
Und womit fang ich dann wieder an?
Tja, womit fängt man an? Einfach da weitermachen, wo man aufgehört hat? Erklären, warum es zur Blogpause kam?
Ich fürchte, dass es dafür keine allgemeingültige Antwort geben kann. Vielleicht fährt man ganz gut damit, sich zu überlegen, was man selbst als Leser gern lesen würde in solch einem Fall und worum es in dem Blog inhaltlich geht.
Wenn deine Leser es beispielsweise gewohnt sind in regelmäßigen Abständen Anleitungen für’s Trickdogging bei dir zu finden, macht es keinen großen Sinn, lang und breit deine Krankengeschichte auszubreiten, die Nutzer wollen mit Sicherheit lieber eine neue Anleitung von dir lesen. Mal ganz abgesehen davon, dass deine Krankengeschichte sowieso nicht für alle öffentlich lesbar sein sollte.
Haben sich rechtliche Dinge geändert, solltest du es auch nicht versäumen, deine bisherigen Blogartikel noch einmal dahingehend zu überprüfen.
Beispielsweise ist kürzlich vor dem Landgericht Berlin entschieden worden, dass Blogartikel (mit Verlinkungen auf Herstellerseiten) auch dann als Werbung gekennzeichnet werden müssen, wenn darin ohne eine Gegenleistung für den Blogger Marken genannt werden.
Bisher lautete die Regel, dass lediglich dann als Werbung gekennzeichnet werden muss, wenn der Blogger für die Nennung/Verlinkung einer Marke bzw. eines bestimmten Produktes eine Gegenleistung vom Hersteller erhält (sei es, dass er ein gestestetes Produkt behalten darf, einen Gutschein oder Geld für den veröffentlichten Artikel erhält).
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, eine Berufung wurde angekündigt. Doch, wenn du auf Nummer sicher gehen willst, solltest du deine Artikel entsprechend prüfen und ggf. eindeutig als „Werbung“ oder „Anzeige“ kennzeichnen.
Wenn dir Inspiration fehlt, schau dich am besten auf anderen Blogs um. Oder frag einfach direkt in den sozialen Netzwerken oder in deinem Kunden-/Interessenten-/Bekanntenkreis nach, welche Themen die Leute interessieren würden.
Wahrscheinlich hast du nach nur wenigen Gesprächen eine ganze Liste voll mit Themen, die dich auch interessieren würden bzw. über die du gern schreiben würdest.
Einer erneuten Blogpause vorbeugen
Wie schon erwähnt, ist eine Blogpause nach Möglichkeit zu vermeiden. Aber da wir alle nur Menschen sind und besonders als Tierisch Selbstständige meist allein oder nur mit wenigen Mitarbeitern den (Arbeits-)Alltag bewältigen, können wir nicht ausschließen (wieder einmal) in eine Situation zu kommen, in der wir unseren Seitenbesuchern nicht regelmäßig neue, qualitativ hochwertige Inhalte bieten können.
Im Idealfall haben wir für solche Phasen vorgesorgt und einige Artikel (oder entsprechend Videos, Podcasts, etc…) in der Schublade.
Hier gibt es 2 wesentliche Modelle, die sich in der Praxis bewährt haben.
- Inhalte lokal auf dem Rechner vorbereiten und zu gegebener Zeit auf dem Blog posten und veröffentlichen.
Das ist zwar grundsätzlich eine Möglichkeit, sollte aber vorrangig dann gewählt werden, wenn du technisch keine Möglichkeit hast, Beiträge im voraus online vorzubereiten und zu planen. Fällt dir nämlich das Internet über längere Zeit aus, kannst du die Inhalte natürlich auch nur unter erschwerten Bedingungen oder schlimmstenfalls gar nicht hochladen. - Beiträge online vorbereiten und die Veröffentlichung planen
Arbeitest du mit einem CMS wie WordPress oder Joomla, so hast du dort meist die Möglichkeit deine Beiträge als Entwürfe zu schreiben und entweder zu einem vorher von dir festgelegten Zeitpunkt zu veröffentlichen oder das eben entsprechend manuell zu machen, wenn du überraschend mal keine Zeit oder Lust hast zu schreiben. Das empfinde ich als die deutlich komfortablere Lösung, setzt aber eben natürlich diese Funktionalität auf deinem Blog voraus.
Wie viele Artikel sollte ich denn vorbereitet haben?
Auch das lässt sich nicht pauschal beantworten, aber im Grunde kann man sagen: Je mehr, desto besser. Gerade „zeitlose“ Themen wie Lerntheorien und Anleitungen kann man gut vorplanen. Schwieriger sind da logischerweise Artikel, die sich mit aktuellen Themen beschäftigen (wie z.B. Veranstaltungsberichte), die kannst du schlecht ein halbes Jahr vorher schreiben, wenn noch nicht mal die Ausstellerliste fertig ist.
Im Idealfall peilst du einen Vorlauf von 6 Monaten an, dann solltest du relativ sicher sein, ausreichend Luft zu haben, wenn mal was ist. Das klingt jetzt natürlich nach einer Menge Arbeit, aber du sollst das ja nicht an einem Tag erledigen.
Da es sich sowieso anbietet, regelmäßig zu bloggen (Stichwort Suchmaschinenabgleich…) hast du dir im Idealfall einen festen Termin für diese Arbeit in der Woche oder im Monat blockiert.
Ich strebe zum Beispiel für diesen Blog hier langfristig an, wöchentlich einen Artikel zu veröffentlichen. Vielleicht passt zu dir auch 1x alle 14 Tage oder 1x im Monat.
Beides ist okay, du sollst es ja umsetzen können – nur solltest du dir bewusst sein, dass lieber öfter als seltener gepostet werden sollte auf dem eigenen Blog. Überlege dir also, wie oft du bloggen möchtest und rechne das auf 6 Monate hoch. Bei mir wären das mit dem Ziel des wöchentlichen Blogposts 26 Artikel.
Daraus abgeleitet habe ich nun also für mich, dass ich versuchen werde, wenn ich gerade im Schreibmodus oder bei meinem „Blog-Termin“ bin und ich nach dem fertig gestellten Artikel noch Luft habe, noch weitere Artikel vorzubereiten. Wichtig: Häng dich nicht an der großen Zahl auf, freu dich über jeden Artikel, den du bei Bedarf einfach „aus dem Hut zaubern kannst“.
Noch nicht schlüssig bin ich mir in der Frage, ob ich die Artikel vorplane, also direkt nach dem Schreiben ein Datum angebe, wann diese veröffentlicht werden sollen – oder ob ich sie einfach als Entwurf gespeichert lasse und bei Bedarf die Liste der fertigen Artikel durchgehe und etwas passendes veröffentliche. Das muss ich mir noch überlegen 🙂
Hast du noch andere Vorschläge oder Probleme rund um das Thema „Blogpause“? Dann kannst du mir gern ein Kommentar hinterlassen.
Ich bin gespannt, ob ich mich zügig in das regelmäßige Bloggen wieder eingrooven kann – drück mir die Daumen!
Deine
Susann
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