In den letzten Tagen habe ich mich mehrmals mit Menschen unterhalten, die sich gerade mit den Homepage-Bau beschäftigen. Die meisten sind sehr unschlüssig, welches System sich am besten für sie eignet, auch weil viele im Bereich Programmierung keinerlei Erfahrung haben und die Beschäftigung mit der Technik scheuen.
Viele tendieren dann sofort zu einem Baukasten-System wie Jimdo oder WIX. Doch auch diese Systeme haben ihre Schwächen und viele Systeme, an die man sich am Anfang vielleicht nicht herantraut (oder sie vielleicht auch gar nicht kennt), sind gar nicht so schwierig zu handhaben, wie man anfangs glaubt, bieten aber viele Vorteile.
Ich möchte dir jetzt einen Einblick geben in die verschiedenen Möglichkeiten, die es gibt, wenn es um den Aufbau einer Webseite, eines Onlineshops oder einer Landingpage geht. Grundsätzlich können auch viele Baukästen alle diese Dinge umsetzen, man ist aber deutlich eingeschränkter in der Gestaltung.
Ich bin der Ansicht, dass es für jeden das passende System gibt.
Ich favorisiere für meine eigenen und Kundenprojekte WordPress, da es sich damit komfortabel arbeiten lässt und es nach einer Einarbeitung, die jeder Kunde, für den ich eine Seite erstelle, erhält, für die meisten auch gut verständlich ist und sie ihre Seite so nachher selbst pflegen können. Hier erfährst du mehr über mein Angebot der Webseitenerstellung.
Ich habe aber auch Kunden, die mit einem Baukasten arbeiten und mich hier für einzelne Arbeiten hinzuziehen. In solchen Fällen schauen wir gemeinsam, inwieweit das geplante Projekt mittels des Baukastens umgesetzt werden kann.
Und manchmal scheitert man hier einfach an den Möglichkeiten des Systems, nicht selten ist aus solchen Strategie-Gesprächen auch schon ein Auftrag für eine neue Homepage auf Basis von WordPress geworden, weil man eben doch an die Grenzen kam mit dem Baukasten. Doch warum gibt es überhaupt so viele verschiedene Systeme?
Warum gibt es so viele verschiedene Homepage Systeme?
Eigentlich besteht jede Webseite aus Programmiercode. Früher wurden Internetseiten mit der Programmiersprache HTML realisiert, das dürfte auch die Bekannteste sein. Heute gibt es noch etliche andere „Sprachen“, die ineinander greifen und zusammen arbeiten können, wie zum Beispiel CSS und Javascript.
Und während man „früher“ tatsächlich noch Tage und Wochen damit verbrachte, die Code-Zeilen herunterzuschreiben um seine Webseite zu erstellen und das Design anzupassen, geht das heute auch sehr viel komfortabler. Aber grundsätzlich besteht immer noch jede Webseite aus Programmiercode und zwar auch die Baukastensysteme.
Homepage-Baukästen
Ein Baukastensystem arbeitet zum Beispiel mit vorgefertigten Modulen, die programmiert wurden, um eine spezielle Funktion (z.B. eine Newsletter-Anmeldebox) zu erfüllen. Du als Anwender siehst den Code zwar nicht, wenn du die Module auswählst, aber er ist trotzdem da.
Ein Nachteil liegt darin, dass du je nach Anbieter nur wenig individualisieren kannst, was z.B. Farben oder Schriften angeht. Im schlechtesten Fall bietet der Baukasten auch einfach gar kein Modul für die Funktion, die du benötigst. Daher rate ich dir, Baukästen vor Vertragsabschluss unter die Lupe zu nehmen, denn hier etwas Externes nachträglich einprogrammieren zu lassen, funktioniert häufig nur schlecht.
Ein weiterer großer Nachteil ist die Abhängigkeit bei einem Baukasten. Wenn ich zum Beispiel mit meinem Hoster nicht mehr zufrieden bin (der Hoster ist das Unternehmen, welches den Speicherplatz für meine Webseite im Internet zur Verfügung stellt), kann ich mir einfach einen neuen Hoster suchen.
Den Code meiner WordPress-Seite kann ich dann ganz simpel vom alten Hoster herunterladen und beim neuen Hoster wieder hochladen. Die Internetseite sieht dann weiterhin genauso aus und ich habe wenig Arbeit mit dem Umzug.
Bei einem Baukasten ist das aber nicht möglich. Bist du dort irgendwann unzufrieden mit dem Anbieter kommst du in 99% der Fälle nicht darum herum, deine Seite beim neuen Anbieter vom Grund auf neu aufzubauen.
Ein wahrer Albtraum ist es, wenn der Baukasten-Anbieter mit kurzer Vorankündigung seinen Dienst plötzlich ändert, Preise erhöht oder sein Angebot einfach ganz einstellt. Auch in solchen Fällen musst du woanders von vorn anfangen.
Da jeder Baukasten ein wenig anders arbeitet und natürlich auch nicht zwingend dieselben Module verwendet werden, kann das ganz schön Zeit und Nerven rauben. Auch in das neue System wirst du dich in den meisten Fällen erst einmal einarbeiten müssen.
Dennoch stehen Baukästen hoch im Kurs. Warum? Weil sie viel Werbung machen und vermeintlich einfach sind. Die beiden JIMDO-Karnickel als Beispiel laufen mir täglich während der Prime-Time über den Bildschirm. Fernseh-Werbung kostet viel. Geld, dass evtl. an anderer Stelle (z.B. beim Support-Team) fehlt.
Aber gerade, wenn du mit deinem Business erst anfängst, könnte es für dich dennoch sinnvoll sein, erst einmal mit einem Baukasten zu starten.
Die Kosten sind einfach ganz anders, als wenn du dir eine Homepage erstellen lässt und meist hast du dich auch noch nicht so festgelegt, was deinen Stil, deine Farben etc. angeht.
Du musst dir halt nur darüber im Klaren sein, dass du an die Vorgaben des Baukastens gebunden bist und bei einem Umzug noch einmal alles von vorn aufbauen (lassen) musst.
Content-Management-Systeme
Ein Content-Management-System oder kurz CMS ist eine Software, die auf Inhalte basiert und die Webseite quasi drum herum baut. Typische CMS sind zum Beispiel WordPress, Drupal oder Joomla.
Diese Systeme bieten dir schier unendlich viele Möglichkeiten was Design und Funktionen deiner Webseite angehen.
Viele der CMS sind Open Source-Software. Das bedeutet, dass ihr Code für jeden ersichtlich im Internet steht und von jedem heruntergeladen und weiterentwickelt werden darf. Und so gibt es sehr, sehr viele Menschen, die kleine Zusatzprogramme entwickeln, um ihre Webseite individueller zu gestalten und diese auch der Community zur Verfügung stellen – in vielen Fällen sogar kostenfrei.
So kannst du dir zum Beispiel bei WordPress mit wenigen Klicks Dinge wie Mitgliederbereiche, Gästebücher, Foren, Kontaktformulare, Galerien, Shops und vieles mehr einrichten und diese für dein Business nutzen.
Wenn du deine Webseite mit einem solchen CMS aufbauen möchtest, benötigst du einen Hoster, also einen Dienstleister, der dir einen Serverplatz für deine Seite zur Verfügung stellst. Irgendwo muss der Programmcode ja liegen, damit er vom Internetnutzer jederzeit abgerufen werden kann.
Wichtig bei allen CMS – sei es WordPress, Joomla oder was sonst noch auf dem Markt ist – ist folgendes: Der Code steht offen zugänglich im Internet und da sich CMS immer größer werdender Beliebtheit erfreuen und selbst große Marken auf diese Systeme für ihren Online-Auftritt zurück greifen, ist es natürlich auch ein beliebtes Angriffsziel für Online-Kriminalität.
Immer wieder finden die Entwickler Sicherheitslecks und „stopfen“ diese. Während das bei einem Baukasten-System flächendeckend auf alle Nutzerseiten vom Anbieter eingespielt wird, bist du bei einem selbst gehosteten CMS dafür verantwortlich, dich um so etwas zu kümmern.
Das geht aber ganz einfach, in dem du Aktualisierungen bei Klick auf einen Button einspielst. Aber es MUSS gemacht werden. Das ist wichtig.
Eigene Programmierung
Der Vollständigkeit halber möchte ich dir auch noch die Eigenprogrammierung nicht vorenthalten. Sofern du dich mit Programmiersprachen auskennst oder bereit bist, dich dort einzuarbeiten, ist natürlich auch das eine Möglichkeit, sich eine Homepage zu erstellen. Allerdings bist du hier selbst für alles verantwortlich, Änderungen müssen direkt im Code eingetragen werden, Sicherheitslecks musst du selbst entdecken und absichern und vieles andere mehr. Außerdem ist es sehr viel Aufwand eine Seite nach heutigen Standards zu programmieren, das dürfte sich für die meisten nicht rechnen.
Homepage programmieren lassen
Natürlich kannst du deine Webseite auch erstellen lassen. Es gibt mittlerweile viele Agenturen, die Webseiten mit CMS oder Baukästen umsetzen. Du solltest hier aber vorab unbedingt klären, in welcher Form die Webseite erstellt wird. Sollte es eine komplette Eigenentwicklung sein, wird es nämlich nachher für dich schwer bis unmöglich sein, etwas an der Seite zu ändern ohne Hilfe eines Programmierers. Achte also darauf, dass du die Webseite am Ende selbst einfach bearbeiten kannst und dafür nicht ständig beim Entwickler nachfragen musst.
Die Preisspanne ist sehr unterschiedlich, ich kenne Anbieter, die weniger als 100 € nehmen und auch Anbieter die einen fünfstelligen Betrag anpreisen. Wichtig für dich wäre hier vorab den Leistungsumfang zu wissen.
Meist sind die ganz günstigen Angebote begrenzt in der Zahl der Unterseiten oder du musst Dinge wie Domain und SSL-Verschlüsselung extra zubuchen. Du solltest in Ruhe vergleichen und wo möglich unverbindliche Beratungsgespräche führen. Auch ich biete solche Gespräche an.
Fazit
Es gibt heute eine Fülle von Möglichkeiten, mit denen du eine Webseite für dein Business selbst erstellen oder erstellen lassen kannst.
Am wichtigsten finde ich, dass man sich am Anfang die Zeit nimmt und sich überlegt, wen die Seite eigentlich erreichen soll und was du damit machen willst. Nichts ist ärgerlicher, als wenn man wochenlang an einer Seite arbeitet und dann feststellen muss, dass man mit dem gewählten System das favorisierte Buchungstool nicht nutzen kann. Im Ergebnis müsste man dann noch einmal die Zeit investieren und woanders neu aufbauen.
Ich habe mich wie bereits gesagt für meine eigenen Projekte und die meisten Kundenprojekte für das Homepage System WordPress entschieden. Dieses bietet extrem viele verschiedene Möglichkeiten und ist doch nach einer Einarbeitung leicht bedienbar für den Kunden.
Das war mir besonders wichtig, da viele meiner Kunden nicht dauerhaft auf fremde Hilfe angewiesen sein wollen, wenn Texte geändert oder Termine veröffentlicht werden sollen.
Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel einen kleinen Ansatz bieten, um auf dem Weg zu deiner (neuen) Homepage die ersten Entscheidungen zu treffen. Gern unterstütze ich dich auch individuell, wenn du Fragen hast. Schreib mir dafür einfach eine Mail oder hinterlass mir einen Kommentar.
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